ChatGPT: Warum Höflichkeit Millionen kostet

Warum „Bitte“ und „Danke“ bei ChatGPT Millionen kosten – Der wahre Preis der Höflichkeit

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Einführung: Höflichkeit hat ihren Preis – auch bei Künstlicher Intelligenz

Du bist es gewohnt, höflich zu sein – auch zu Chatbots. Ein einfaches „Bitte“ oder „Danke“ scheint selbstverständlich. Doch bei Künstlicher Intelligenz wie ChatGPT hat sogar diese kleine Freundlichkeit messbare Auswirkungen. Denn jede Eingabe bedeutet Rechenleistung, Stromverbrauch und somit auch Kosten. Und genau das macht selbst harmlose Floskeln teuer.

Wie viel Energie verbraucht eine ChatGPT-Anfrage wirklich?

Wenn du ChatGPT mit einer simplen Anfrage – zum Beispiel einer E-Mail mit 100 Wörtern – fütterst, verbraucht das Modell GPT-4 im Durchschnitt etwa 0,14 Kilowattstunden (kWh) Strom. Das klingt zunächst wenig, doch bei Millionen Anfragen täglich summiert sich das.
Studien zufolge könnte der Energieverbrauch pro Nutzeranfrage bis zu 1,59 Gramm CO₂-Emissionen verursachen.

Eine Beispielrechnung verdeutlicht das: Wenn nur 10 Prozent der US-Bevölkerung einmal pro Woche einen kurzen Text mit ChatGPT schreiben lassen würden, entspräche der jährliche Stromverbrauch dem von etwa 33.000 Haushalten.

Höflichkeit kostet Millionen – was Sam Altman darüber sagt

Laut Sam Altman, dem CEO von OpenAI, kosten bloße Höflichkeitsformen wie „Bitte“ und „Danke“ das Unternehmen jährlich Dutzende Millionen US-Dollar. Warum? Weil diese zusätzlichen Wörter mehr Tokens erzeugen – das bedeutet mehr Rechenoperationen und damit höhere Stromkosten.

Auch wenn diese Formulierungen nur wenige Zeichen mehr umfassen, multiplizieren sich die Effekte bei Milliarden Anfragen. Besonders energieintensiv sind komplexe, längere Gespräche, bei denen der Kontext über mehrere Antworten hinweg erhalten bleiben muss.

Warum der Umgangston trotzdem wichtig ist

Auch wenn es energetisch günstiger wäre, rein sachlich mit ChatGPT zu kommunizieren, hat der freundliche Ton einen Nutzen: Studien und Aussagen von Designexperten wie Kurtis Beavers (Microsoft) zeigen, dass höfliche Sprache auch die Tonalität der Antworten beeinflusst. Wer respektvoll fragt, bekommt oft respektvollere und hilfreichere Antworten.

Auch Wasser wird benötigt – oft vergessen, aber relevant

Neben Strom ist auch Wasser ein kritischer Faktor im Betrieb von Rechenzentren. Die Server, die hinter GPT-4 und ähnlichen Modellen stehen, benötigen Kühlung – oft durch Verdunstungskühlung. Der Wasserverbrauch ist enorm: Für das Training von GPT-3 wurden schätzungsweise über 3,5 Millionen Liter Wasser verbraucht.

Was kannst du selbst tun, um bewusster mit KI umzugehen?

  • Stelle dir vor jeder Anfrage die Frage: Ist das wirklich notwendig?
  • Verzichte auf unnötige Floskeln, wenn du nur eine Maschine adressierst.
  • Nutze KI-Dienste, die in klimafreundlichen Rechenzentren betrieben werden.
  • Unterstütze Unternehmen, die sich zu nachhaltiger KI-Nutzung bekennen.

Fazit: Intelligente Technik braucht verantwortungsvollen Umgang

ChatGPT und andere KI-Systeme haben enormes Potenzial, unseren Alltag zu erleichtern. Doch sie verbrauchen dabei mehr Energie, als es auf den ersten Blick scheint. Selbst einfache Umgangsformen wie „Bitte“ und „Danke“ können auf lange Sicht erhebliche Auswirkungen auf Stromverbrauch, Wasserbedarf und Umweltbilanz haben.

Bewusste, reflektierte Nutzung ist daher der Schlüssel. So können wir Technologie intelligent und nachhaltig einsetzen – und trotzdem höflich bleiben, wenn es angebracht ist.